Donnerstag, 23. Juli 2009

Papst eliminiert Priester

"Er soll jahrelang Schüler missbraucht haben. Nun entzog Papst Benedikt einem früheren Priester des Klosters Lebenhan im Landkreis Rhön-Grabfeld alle Rechte und Pflichten. Wie die Ordensleitung mitteilte, ist der heute 71-Jährige damit kein Priester mehr, bleibt aber weiter Mitglied des Ordens."

Hier gibts die ganze Story:


Ich meine, die Geschichte kommt uns bekannt vor... der inzwischen Theologie studierende kleine Junge von damals hat vor 2 Wochen ausgepackt und wurde gehört. Aber wie kann es sein, dass nach 30 Jahren die Taten des 71-Jährigen "verjährt" sind, zumindest strafrechtlich? Wo leben wir eigentlich?

Und so sieht die Strafe der Kirche aus, nicht besonders schwerwiegend, aber immerhin ein bisschen Justiz: Sein Beruf wird ihm entzogen, der Orden behält ihn weiter als Mitglied. Es ist christliche Vergebungslehre, diesen Menschen in der Gemeinschaft zu behalten. Der Orden war sein Leben, jetzt ist er sein Gefängnis, er darf niemanden empfangen und wird auf jeden Schritt überwacht. Und Kindern und Jugendlichen darf er sich nicht mehr nähern... und die Kinder von damals? Naja, die haben wohl gelernt, dass der Kirche nicht zu trauen ist.

Floh

1 Kommentar:

claudia hat gesagt…

Wo wir leben?
In einem Rechtsstaat, der es nicht zulässt, dass die geltenden Verjährungsfristen abgeschafft werden, weil ein Verbrechen besonders unpopulär ist.
Wo kein Kläger, da kein Richter. Wäre ja noch schöner, wenn der Staat Personen verurteilen könnte, ohne, dass ein Opfer bekannt ist.
10 Jahre sind definitiv genug Zeit den Mund aufzumachen, besonders, weil bei Missbrauch von Kindern diese Zehnjahresfrist erst mit dem 18 Geburtstag beginnt. Das Heißt erst wenn das letzte Opfer 28 Jahre alt geworden ist, ist die Tat verjährt.
Nach dieser Zeit noch mit dem Trauma der Kinder zu argumentieren geht an der Sache vorbei, denn wenn sie solange damit zurechtkamen, dass der Täter ungestraft blieb, dann wird die späte Bestrafung ihrem Seelenleben auch nicht mehr helfen können.
Dennoch finde ich es positiv von der Kirche, dass sie auf die Vorwürfe reagiert hat.
Die Kirche ist kein Rechtsstaat, sie muss sich nicht an gerechte und einheitliche Regelungen halten, daher war es hier möglich auch soviele Jahre später zu reagieren.
Ich finde es gut, dass dem Papst eingefallen ist, dass die Vergebung nach der Beichte nicht automatisch erfolgen muss, sondern, dass diese auch immer an Bedungungen geknüpft ist. Und dass hier ein Rosenkranz nicht ausreicht war nicht immer selbstverständlich.